Was eine DNS-Sperre wirklich bewirkt, warum sie Pornhub nicht blockiert – und warum sie mehr gefährdet als schützt
🧪 Kleine Stiländerung gefällig?
In dieser Blogserie probieren wir etwas Neues: Stell dir vor, Chad ist nicht nur Text auf dem Bildschirm, sondern eine echte Figur. Ein Freund, mit dem du diskutierst – bei Tee, Tablet und Tagesgeschehen. 🎭
Warum? Weil manche Themen zu komplex sind, um sie trocken zu erklären. Und weil es manchmal hilft, Dinge im Gespräch zu durchleuchten – mit Humor, mit Nachfragen, mit Haltung.
Szene: Chad und Manuel sitzen am Tisch. Zwei Tassen Tee dampfen, Chad scrollt am Tablet durch die neuesten Nachrichten …
Chad: Hast du gesehen? Deutschland will jetzt Pornhub sperren. 😳
Manuel: Oh, shit! Wirklich? Wie wollen die das umsetzen?
Chad: Ja, genau das fragen sich gerade viele. Und die Antwort ist ebenso simpel wie ernüchternd: DNS-Sperren. Eine Methode, die schon vor über 15 Jahren als ungeeignet galt – aber aus irgendeinem Grund immer wieder hervorgeholt wird, wenn es um „Kinderschutz“ oder „Jugendschutz“ im Internet geht.
🧠 Was bewirkt eine DNS-Sperre gegen Pornhub?
Kurz gesagt: Wenn du eine Website aufrufst (z. B. pornhub.com), fragt dein Gerät einen sogenannten DNS-Server, wie die dazugehörige IP-Adresse lautet. Dieser DNS-Server gehört meist deinem Internetanbieter.
Bei einer DNS-Sperre wird genau an dieser Stelle eingegriffen: Der Anbieter antwortet mit einer falschen Adresse, einer Fehlermeldung ❌ oder einer „Stoppschild-Seite“ 🚷 – und du kannst die Seite nicht mehr erreichen.
Aber: Das Ganze ist technisch trivial zu umgehen. Du kannst in zwei Minuten auf Google DNS (8.8.8.8) oder Cloudflare DNS (1.1.1.1) umstellen, und schon siehst du wieder alles. 🧑💻
Manuel: Stimmt, das war ja schon öfter Thema – warum macht man das dann?
Chad: Weil es politisch gut aussieht. 🎭
🎯 DNS-Sperren: Symbolpolitik statt Wirkung
DNS-Sperren wirken nicht gegen die eigentlichen Ziele solcher Maßnahmen. Wer wirklich entschlossen ist, Inhalte zu konsumieren, die als problematisch gelten, nutzt Tor 🕵️, VPN, Proxies oder das Darknet – und ist damit längst außerhalb der Reichweite von DNS-Blockaden.
DNS-Sperren treffen stattdessen vor allem Alltagsnutzer, die über eine Plattform wie Pornhub stolpern, ohne sich dessen bewusst zu sein, oder schlicht nicht wissen, wie sie die Sperre umgehen könnten.
Es ist, als würde man ein Straßenschild mit der Aufschrift „Verboten!“ vor einen Weg stellen, den man mit einem Schritt zur Seite umgehen kann. 🚧 Juristisch elegant, praktisch wirkungslos.
⚠️ Warum DNS-Sperren trotzdem gefährlich sind
DNS-Sperren sind harmlos im Vergleich zu anderen Plänen – aber sie bereiten den Boden vor:
- Sie schaffen eine technische Infrastruktur für Zensur 🏗️
- Sie verschieben die Verantwortung vom Gesetzgeber zum DNS-Anbieter 🧾
- Und sie normalisieren die Idee: „Staatlicher Zugriff auf deinen Internetverkehr ist okay – ist ja nur zu deinem Schutz.“ 🕸️
Manuel: Also alles nur Show?
Chad: Nicht nur. Es ist ein Versuchsballon 🎈. Und wenn niemand protestiert, fliegt er weiter.
🔍 DNS-Sperren im Rückblick: Das Stoppschild von 2009 – Ausblick auf den nächsten Teil
Wir haben das alles schon einmal gesehen. 2009, unter Ursula von der Leyen, wurde versucht, kinderpornografische Seiten durch DNS-Sperren zu blockieren. Die Kritik war massiv, das Gesetz wurde nie angewendet und später zurückgenommen. Die damalige Debatte ist hochaktuell – und ihr Ausgang sollte uns auch heute eine Warnung sein. 🚨
Im nächsten Teil erzählen wir dir die ganze Geschichte. Und ein hypothetisches Szenario, das so nie passiert ist – aber nicht unmöglich ist.
🧭 Bis dahin: Denk an deinen DNS. Und daran, Freiheit beginnt manchmal mit so banalen Dingen wie der Wahl des Servers, der dir sagt, wohin du darfst. 🗺️
Blättere doch mal über unsere Seite, vielleicht findest du ja ein spannendes Thema bei dialog-mit-chad.de

Schreibe einen Kommentar